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  • Milla

Das Ding mit den Konversionstherapien


Hin und wieder falle ich vom Glauben an die Menschheit ab. Gestern war wieder so ein Moment. Eine Doku in arte hat dazu geführt. Sie kann hier angesehen werden. Titel: "Wie krank ist Homo-Heilung?"

Es gibt immer noch teilweise sehr gebildete Menschen, die der Ansicht oder besser gesagt, der fanatischen Überzeugung sind, dass -wie in diesem Fall- Homosexualität erworben ist und "geheilt" werden könne. Meist selbsternannte Therapeuten und Therapeutinnen mit meist äußerst stark ausgeprägtem Glauben an Gott und Kirche setzen alles daran, die Menschen, die sich hilfesuchend an sie wenden, mit manipulativen Mitteln zur Heterosexualität zu "bekehren". Unfassbar.

Alle Mittel, die man sich denken kann, kommen zum Einsatz und quälen die eh schon an sich Zweifelnden, von Vorwürfen und gesellschaftlichem Ausschluss bedrohten Menschen. Die Bandbreite reicht von Elektroschocks bis hin zum -ich konnte es gar nicht glauben- Exorzismus. Ich frage mich, in welchem Jahrhundert diese Vögel hängen geblieben sind? Was ist so schlimm daran?

Und wen wunderts: In den allermeisten Fällen stecken die Kirchen dahinter. Die Scheinheiligen. Die glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Aber auch staatliche Einrichtungen praktizieren heute noch solch fragwürdige Methoden. Allerdings zeigt der Beitrag, dass die staatlichen Stellen oft ebenfalls von der Kirche getrieben sind.

Als ob es nicht völlig schnurzpiepegal ist, wen Menschen lieben. Die Menge derer, behaupte ich, die nicht in die gemeinhin anerkannte Schublade des sogenannten Normalen, der Heterosexuellen, passen, ist wahrscheinlich seit tausenden von Jahren immer gleich. Es findet weder eine Schwulen- noch eine Transschwemme statt. Der Unterschied ist lediglich, dass die Menschen sich immer weniger verstecken müssen, um nicht um Leib und Leben fürchten zu müssen. Das ist alles. Und wer sagt, was "Normal" ist? Wenn wir in uns reinhorchen, stellen wir wahrscheinlich häufig fest, dass indoktrinierte Vorstellungen irgendwelcher Glaubensrichtungen die Finger im Spiel haben. Doch das ist von Menschenhand erfunden. Vielleicht sogar mit guten Absichten. In der Ausführung jedoch äußerst brutal und menschenverachtend. Seit Jahrhunderten. Hört sich viel an. Betrachtet man den Zeitraum, in dem wir -sagen wir- von homo sapiens sprechen, eher klein. Leider ist es schwierig herauszufinden, wie vor der Etablierung der heutigen Kirchen mit dem Thema verfahren wurde. Zumindest beim Thema Trans weiß ich, dass Menschen mit diesen -ich nenne es- Fähigkeiten, in ihren jeweiligen Gruppieren angesehen waren.

Nur die Kirche tut so, als müsse man diese Dämonen austreiben. Spannend, dass die Regierungen bis heute still zusehen, wie Menschen gequält und erniedrigt werden.

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