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Jede Tour ein kleines Abenteuer

...oder auch mal ein größeres: 4000er

Im Archiv findet ihr alle meine/unsere bisherigen Bergtouren auf 4000er. Eine Auswahl: Alphubel, Allalinhorn, Weissmies, Lagginhorn, Bishorn, Strahlhorn mit Ski, Nadelhorn, Finsteraarhorn, Dom, Gran Paradiso, Barre des Écrins, Dôme de Neige, Ludwigshöhe und Vincentpyramide mit Ski, Breithorn Westgipfel

Zinalrothorn-2024

Zinalrothorn, 4221m, 01.09.-03.09.2024

Das Zinalrothorn. Ein fantastischer Berg, der wirklich alles zu bieten hat, was das Bergsteigerinnenherz höherschlagen lässt, also bis auf den grandios langen Hüttenzustieg, der, soweit ich mich erinnern kann, der längste ist, den wir je zu bewältigen hatten. Er ist sogar länger als der Hatscher vom Parkhaus in Randa hinauf zur Domhütte.
Dafür erwartet uns eine krachneue, etwas verkleinerte Hütte mit superlieben Menschen und die Aussicht, eventuell einen zweiten Viertausender in der Nachbarschaft zu machen, das Obergabelhorn. Zumindest hat Robert, unser Bergführer das vorgeschlagen, denn wenn wir uns schon die Mühe machen, wäre es naheliegend, zwei von der Hütte aus erreichbare, für uns neue hohe Berge zu versuchen. Für mich persönlich hat das Zinalrothorn jedoch Priorität und dann sehen wir weiter.

barre-des-ecrins-2023

Barre des Écrins, 4102m, 01.08.-02.08.2023, 3. Versuch

Kalt und sehr windig sind wohl die herausragenden Eigenschaften dieser Tour, die uns zwei Tage lang permanent begleiteten, zumindest dort, wo es drauf ankam. Wir hatten in der Woche davor täglich an der Wettervorhersage geklebt, sogar die erste Übernachtung im Tal schon wieder storniert, weil wir kein gutes Gefühl hatten, letztendlich aber doch losfuhren, denn so ein Zeitfenster, dass sich kurzfristig auftat, kommt für so eine aufwändige Unternehmung nicht so oft vorbei. Für den Gipfeltag sollte es von früh bis kurz nach Mittag mindestens einen Sonne-Wolken-Mix mit mehr Sonne als Wolken geben und der Wind noch moderat mit Böen um die 35 km/h sein. Für den dritten Versuch an diesem Berg sollte objektiv alles passen und wir waren motiviert und zuversichtlich, dass es dieses Mal klappt.

zinalrothorn-2023

Besteigungsversuch Zinalrothorn, 4221m, 22.-23.07.2023

Geplant hatten wir die Tour schonmal für Ende August/Anfang September 2020 mit Bergführer Jürgen. Damals mussten wir wegen relativ viel Neuschnee auf das Rimpfischhorn ausweichen, was dann aber wegen mäßig guter Bedingungen auch nicht klappte. Nach den Erfahrungen am Finsteraarhorn und vor allem der Besteigung des Piz Bernina Ende Juni mit den Bergführern Jürgen und Rainer, waren wir uns ziemlich sicher, dass wir das Zinalrothorn alleine schaffen können. Plätze auf der Rothornhütte waren bereits seit letztem Jahr September gebucht. Aber so ein Wochenende Ende Juli ist wahrlich nicht die klügste Wahl für einen Versuch.

weissmies-piz-bernina-2023

Weissmiesüberschreitung, 4017m, 24.-25.06.2023 und Piz Bernina Überschreitung, 4048m, via Biancograt, 26.-28.06.2023

Ein einzigartiges verlängertes Wochenende mit zwei wundervollen Bergtouren stand bevor, die wir schon sehr lange geplant hatten und wir uns die Däumchen drückten, dass mit Wetter, Schnee, Teilnehmenden alles zusammenpasst, wenn’s losgeht. Der Sommer hält ein paar Herausforderungen für uns bereit, die es erforderlich machen, dass wir nicht ganz ohne Akklimatisierung in die Saison starten, weswegen wir mit unserer dritten Begehung des Weissmies als erste Tour gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen konnten. Unsere beiden lieben Freunde und Nachbarn Thomas und Marcel kamen auf ihren ersten 4000er und meine Frau Astrid und ich sind für die unmittelbar anschließende Tour auf den Piz Bernina in einer besseren Ausgangslage bezüglich der Sauerstoffaufnahmefähigkeit. War auch nötig für diesen außerordentlichen Klassiker über den Biancograt.

Finsteraarhorn-2020

Finsteraarhorn, 4274m, 4.-6.9.2020

Vor 4 Jahren taten wir uns diesen Hatsch schonmal an. Wir kamen von Gran Paradiso und Piz Buin, buchten noch auf der Rückfahrt von diesen beiden Abenteuern zwei Nächte auf der Finsteraarhornhütte voller Zuversicht, dass wir das schaffen können. Nun, die Geschichte ist hier im Archiv nachzulesen. Gekommen sind wir bis zum Hugisattel auf 4088m, was an sich schon eine Leistung ist. Mehrere Faktoren veranlassten uns an dieser Stelle damals zur Umkehr. Die gute Nachricht: Beim zweiten Anlauf dieses Mal wussten wir ziemlich genau, was auf uns zu kommt, verbunden mit einer ordentlichen Portion Respekt. Aber auch mit der Erkenntnis, dass wir die Lücken in unserem Fähigkeitenrepertoire inzwischen weiter geschlossen haben und für diese Herausforderung gerüstet sind.

Rimpfischhorn-2020

Rimpfischhorn, 4199m, 31.8.-1.9.2020

Lange schon hatten wir für diesen Termin eine Verabredung mit Bergführer Jürgen. Es sollte auf das Zinalrothorn gehen. Ein Berg für dessen Besteigung wir uns nicht sicher waren, ob unsere Fähigkeiten ausreichen. Die Rechnung hatten wir ohne das Wetter gemacht. Ausgerechnet am Wochenende davor schneite es kräftig in der Gegend und Jürgen, der sich ständig vor Ort über die Bedingungen informierte, riet am Ende des Tages von dem Unterfangen ab. Zu viel lockerer Schnee in der Kletterei, der sich in der kurzen Zeit weder vom Acker macht noch zu hartem Firn mutiert. Absagen wollten wir nicht. Und so schwenkten wir auf ein Alternativziel: Das Rimpfischhorn. Doch auch dort waren die Bedingungen wegen des Neuschnees sehr bescheiden.

Weissmies-2020

Weissmies-Überschreitung, 4017m, 28.-29.7.2020

Als wir die Überschreitung des Weissmies vor ziemlich exakt 7 Jahren schonmal unternahmen, hatten wir eine ähnlich blöde Zeit hinter uns gebracht, wie dieses Mal. Nach fast 4 Wochen amtlich angeordneter Quarantäne mussten wir alle ursprünglichen Pläne fallen lassen. Um überhaupt noch im Juli auf einen 4000er zu kommen, wählten wir die Überschreitung des Weissmies, weil es eine superschöne Tour ist, die mit etwas Bahnunterstützung auch dann gemacht werden kann, wenn 4 Wochen lang kein Training stattfand.

Strahlhorn-2018

Strahlhorn, 4190m, 09.09.2018

Ursprünglich war an diesem Wochenende im September das Finsteraarhorn geplant. Auf Grund diverser Umstände entschieden wir uns dazu, ins Wallis zu fahren und das Rimpfischhorn anzugehen. Diesen Plan gaben wir jedoch in der Nacht auf dem Eis ebenfalls auf.

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