Aug. 2018: In der Nacht hat es einige Zentimeter Schnee gegeben. Wir gehen trotzdem los. Der Tag soll immer besser werden.
Aug. 2018: Wegmarkierungen gibt es kaum. Der Himmel reißt auf. Das Wetter wird deutlich besser als prognostiziert.
Aug. 2018: Koit is.
Aug. 2018: Der Taschachferner wartet mit heimtückischen Spalten. So habe ich ihn noch nie erlebt. Es geht nur nach eingehender Sonderierung Zentimeterweise vorwärts.
Sept. 2016: Die Rinne zum Einstieg in den Klettersteig zum Mitterkarjoch ist weitgehend aper. Viele haben vor allem auf dem Abstieg Probleme, über das steile Eis nach unten zu gehen.
Sept. 2016: Der Steig mal ohne Schnee.
Sept. 2016: Irgendwo im Steig.
Sept. 2016: Am Austieg aus dem Klettersteig im Mitterkarjoch.
Sept. 2016: Unsere kleine Mädchenseilschaft auf dem Taschachferner. Das Wetter ist perfekt.
Sept. 2016: Wird schon steil und ausgesetzt oben raus. Ist aber nie wirklich schwierig.
Sept. 2016: Gipfel auf der ersten Hochtour geschafft. Wetter: Einfach nur geil.
Sept. 2016: Wir wählten den Weg über den Rofenkarferner.
Sept. 2016: Der übliche Weg vom Rofenkarferner kommend führt über den Nordgrat zum Nordgipfel.
Sept. 2016: Aufstieg über den recht steilen Nordgrat geschafft. Es wartet der Grat zwischen Nord- und Südgipfel.
Sept. 2016: Da müssen wir rüber. Am Hauptgipfel hat sich bereits eine Traube der Normalwegbegeher gebildet.
Sept. 2014: Es hat in der Nacht vor dem Gipfeltag geschneit. Den Versuch, über den Rofenkarferner brechen wir wegen schlechter Sicht ab und folgen dem Normalweg durchs Mitterkar.
Sept. 2014: Die Rinne ist gut eingeschneit und lässt sich gut gehen. Steil is halt.
Sept. 2014: Schnee im Steig. Es ist aber nicht so kalt gewesen, dass die Aufstiegshilfen vereist gewesen wären.
Sept. 2014: Kurz vor dem Gipfelgrat auf dem Gletscher reißt der Himmel auf. Genau wegen solchen Momenten lohnt es sich, in die Berge zu gehen.
Sept. 2014: Der Blick auf den Gipfel wird frei. Lange Zeit auf dem Gletscher herrschte Null Sicht.
Sept. 2014: Mein erstes Mal. Für meine Frau das zweite Mal.
Sept. 2014: Die beiden Niederländer, mit denen wir über den Gletscher aus Sicherheitsgründen eine Seilschaft bildeten, waren im Fels nicht so versiert. Doch mit etwas Unterstützung ging es gut.
Sept. 2014: Kurz nach dem Gipfel zieht es wieder zu. Jetzt sind allerdings reichlich Spuren vorhanden, die die Orientierung leicht machen.
Sept. 2014: Auf dem Rückweg in den Steig. Die kleine Rinne, die es zu queren gilt, ist ganz schön steil.
Sept. 2014: Vom unteren Ausstieg des Klettersteigs sind wir alle auf dem Popo die steile Schneerinne heruntergerutscht. Ist einfacher, als zu laufen. Rechtzeitig bremsen war wichtig.
Sept. 2014: Wenn man dieses große Steinmanndl bei schlechter Sicht erwischt, hat man gewonnen. Hier ein Foto, das wir auf dem Abstiegsweg schossen.
Wildspitze, 3770m, 26.08.2018
Unsere Haushochtour
Inzwischen bin ich bereits 4 Mal auf der Wildspitze in Tirol gewesen. Die jüngste Besteigung war Ende August 2018. Es kam dazu, weil unser lieber Nachbar uns fragte, ob er mal mit uns mitkommen darf. Er sähe uns so häufig beim Ein- und Auspacken der Ausrüstung und hätte wahnsinnig viel Lust, auch mal einen richtig hohen Berg zu besteigen. Am Liebsten einen 4000er. Er sei schon soweit gewesen, in die Schweiz zu fahren, sich einen Bergführer einzukaufen und so seinen Traum zu erfüllen. Schnell zurück war er, als er feststellte, was ein Bergführer in der Schweiz so kostet.
Nun gut. Prinzipiell haben meine Frau und ich keine Schmerzen, jemanden mitzunehmen. Es gilt einen passenden Berg/eine passende Tour zu finden, den/die wir beherrschen, soweit man das bei den objektiven Bedingungen behaupten kann. Des Weiteren legen wir Regeln fest, die ohne wenn und aber von allen Teilnehmern eingehalten werden. Das vorangeschrittene Jahr und die zeitlichen Ressourcen ließen die Besteigung eines 4000ers in diesem Jahr nicht mehr zu. Eine sehr gute Alternative stellt die Wildspitze dar. Mit relativ dicht an 4000m Höhe und mehreren uns bekannten Wegen für so eine Tour mit einem Neuling bestens geeignet. Darüber hinaus sind alle Routen mehr oder weniger abwechslungsreich, weswegen ich gerne auf diesen Berg steige. Blöd ist nur, wenn das Wetter zu gut ist und sich Heerscharen von Bergsteigern von Bergführern hochziehen lassen. Aus dem Grund hätte es mir gefallen, wenn das Wetter nicht so optimal ist. So sollte es dann auch werden. Der ganze Sommer war so heiß, dass man es kaum ausgehalten hat und ausgerechnet für das ausgesuchte Wochenende sollte es einen kleinen Wintereinbruch im Ötztal geben. Die Prognose verschlechterte sich bis zum Freitag so weit, dass wir beschlossen, es sein zu lassen. So ein Mist. Hat mich ein wenig geärgert. Aber so ist es eben. Wetter ist Wetter. Wir sagten unseren Frisörtermin samstags nicht ab, denn es war ja nun Zeit vorhanden. Am nächsten Morgen, es war der Samstag, an dem wir eigentlich hätten aufbrechen wollen, bekomme ich eine Nachricht aufs Telefon. Hundertprozentig ist das unser Nachbar, sage ich zu meiner Frau, der den Wetterbericht angeschaut hat und feststellte, dass sich die Prognose deutlich verbesserte. Und so war es auch. Wir trafen uns und beratschlagten, ob wir doch noch aufbrechen sollen. Klar, wollen wir. Es ist zwar immer noch Schnee, Schlechtwetter und Wind vorhergesagt, doch im Wesentlichen nur in der Nacht auf den Sonntag. Für den Gipfeltag am Sonntag sollte es im Laufe des Vormittags richtig schön werden. Bloß war es da schon halb elf Uhr vormittags. Eine Stunde später hatten wir den Termin bei unserer Frisörin, den wir so kurzfristig nicht absagen wollten und der schnell mal 2 Stunden dauert. Und dann ist da noch die Stableinbahn in Vent, die um 16:30Uhr die letzte Fahrt macht. Die Fahrzeit nach Vent beträgt etwa 3,5 Stunden, wenn alles gut geht. Muss also alles perfekt passen, damit das noch was wird. Es bleiben 20 Minuten zum Packen. Wir starten zur Frisörin und verabreden uns mit unserem Nachbarn am Truckstop an der B17, wo ihn seine Frau pünktlich um 13Uhr abwerfen soll.
Alles passt zusammen. Um 16:15Uhr rollen wir in Vent auf den Parkplatz an der Stableinbahn. Ticket gekauft, umgezogen, Rucksack auf und ab in den Sessellift. Der Weg im Lift und der weitere Aufstieg zur Breslauer Hütte (2844m) sind etwas ungemütlich. Es regnet leicht, es weht ein mäßiger Wind. Überm Nebel geht der Regen in Graupel über. Beim Nachtessen auf der Hütte wird klar, dass nur eine einzige andere Seilschaft mit einem Führer, seinem Gast, einer Bergsteigerin, und einem dritten Bergsteiger, der sich auf Anraten des Hüttenwartes der geführten Gruppe anschloss, am nächsten Tag zum Gipfel möchte. Alle anderen sind Wanderer.
In der Nacht gab's Neuschnee. An der Hütte so rund 15-20cm. Um 5:30Uhr sonntags wurde das Frühstück kredenzt, kurz nach 6 Uhr war Abmarsch. Es wurde bereits hell, doch es war sehr neblig. Der Aufstieg erfolgte über den Normalweg durchs Mitterkar. Eine kleine Herausforderung war die Wegfindung bis auf die Moräne, die in der Verlängerung zum Einstieg in den Klettersteig führt. Alle Wegmarkierungen und die meisten Steinmanndl sind unterm Schnee nicht zu sehen gewesen. Doch wir fanden recht souverän mehr oder weniger den richtigen Weg auf Anhieb. Sobald man das große Steinmanndl am Beginn der Moräne im Mitterkar sieht, hat man gewonnen. Der Wind pfiff uns dort zwar ziemlich um die Ohren und die eine oder andere Verwehung ließ einen bis zum Knie einsinken, doch der Weg war ab da klar. Unterm Klettersteig in der steilen Rinne hat der Neuschnee zu einer kleinen Lawine geführt, die allerdings schon abgegangen war, als wir eintrafen. Trotzdem komisches Gefühl steil durch den Kegel zu steigen. Der Klettersteig war gut eingeschneit, die Griffe und Tritte vereist, doch das Stahlseil lag offen, wenn auch weitgehen glasiert. Der Durchstieg stellte uns vor keine besonderen Herausforderungen. Auf dem gesamten Weg folgte uns die andere Dreierseilschaft. Im Mitterkarjoch angekommen, seilten wir an und machten uns auf den Weg durch den weiten Rechtsbogen in Richtung Gipfelgrat. Wind ging überraschenderweise kaum noch. Mit dem Neuschnee auf dem davor mehr oder weniger aperen Gletscher war Vorsicht geboten. Aber da war ja noch die andere Seilschaft mit dem Bergführer. Nach kurzer Absprache führte er beide Seilschaften durch die Bruchzone. Das war ein hartes Stück Arbeit. Es ging nur Zentimeterweise voran. Der Gletscher hat sich in den letzten zwei Jahren seit unserer letzten Besteigung nicht zu seinem Vorteil verändert. Danke an der Stelle an den Bergführer.
Kurz vor dem Materialdepot am Gipfelgrat wartete noch ein kleiner spannender Bergschrund auf uns. Wir überwanden ihn und kletterten nach kurzer Pause in Richtung Gipfel los. Der Grat steilt zum Ende hin immer weiter auf und mit dem Schnee im Fels mussten wir nochmal alle Sinne beisammen halten. Glücklich erreichten wir kurz nach Mittag den Gipfel. Nach etwa 6 Stunden. Fast doppelt so lange, wie normal wäre.
Der Abstieg nach kurzem Aufenthalt am Gipfel gestaltete sich überraschend entspannt. Der eigenen Spur folgend, kamen wir sehr schnell voran und erreichten kurz nach 15 Uhr die Hütte wieder. Dort nahmen wir das zurückgelassene Material auf und erreichten nach einer weiteren knappen Stunde die Bergstation der Stablein-Bahn. Ebenfalls wieder kurz vor Betriebsschluss. Alles richtig gemacht. Eine sehr eindrückliche Tour. Es bestätigte sich erneut, dass Touren spannender sind und im Kopf haften bleiben, wenn nicht alles optimal ist.
Weitere Besteigungen:
Ähnliche Verhältnisse, wie zu diesem Zeitpunkt, traf ich bei meiner ersten Besteigung im Sept. 2014 an, wo wir uns mit einer niederländischen 2er Seilschaft für den Gletscher zusammenschlossen. Allerdings war die Spaltensituation 4 Jahren zuvor bei weitem nicht so heikel, wie 2018.
Im September 2016 wählten wir den Weg über den Rofenkarferner und Nordgipfel zum Südgipfel und stiegen über den Normalweg ab. Eine schöne Runde.
Ebenfalls im September 2016, zwei Wochen später, führten wir unsere Freundin auf ihrer ersten Hochtour auf dem Normalweg zum Gipfel der Wildspitze. Bei den beiden Touren waren die Wetterbedingungen nahezu perfekt.