Das mit dem Schnee ist wirklich verzwickt. Schneit es nicht, ist mit Skitouren nix. Schneit es, geht die Lawinenwarnstufe hoch. Also erstmal. Dieses Wochenende ist sie regional bis auf die 2 höchste Stufe geklettert. Husten im Hang bringt den kalten Tod. Oder so ähnlich. Bloß nicht stören. Was tun? Ski müssen gefahren werden, sonst ist das doof. Jetzt, wo so viel Schnee gefallen ist. Was man tun kann, ist ein Ziel aussuchen, dass auf die aktuellen Bedingungen passt. So haben wir das dann auch gemacht. Viel spektakulär ist wenig, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen. Und so machten wir uns am späten Vormittag auf den Weg über sehr winterliche Straßen nach Bad Kohlgrub. Ziel: das Hörnle. Mit neuen Skitourenschuhen für meine Frau, einer perfekt sitzenden neuen Hardshell-Hose für mich. Es schneit. Es ist teilweise windig. Es ist verdammt viel los. Klar. Wir sind ja nicht die einzigen, die sich trotz Warnstufe 3-4 nicht vom Skitourengehen abhalten lassen.
Der Weg nach oben ist wenig spektakulär. Er verläuft teilweise auf der Familienabfahrt und teilweise per DAV-Schuildl durch den Wald. Bis zur Hörnle-Hütte sind es nur knapp 500 Hm. Die Bude ist gerammelt voll, doch wir hatten eh nicht vor, dort einzukehren. Die Pächter haben zur Saison 2018 gewechselt. Ich drücke die Daumen, dass sie nicht so griesgrämig werden, wie die letzten. Wir stapfen mit unseren Latten an den Füßen, ausgestattet mit neuen Adhäsionsfellen, an dem Trubel vorbei. Die Sicht ist schlecht. Die meisten beenden ihren Aufstieg an der Hütte. Wir hingegen wollen wenigstens bis zum vorderen Gipfel gehen, was wir dann auch tun. Am Gipfelkreuz beginnt die Abfahrt. Es gibt sogar ein paar Meter Pulverschnee. Ab der Hütte geht es über die blaue, aber nicht wirklich präparierte Piste. Wir suchen uns bewusst den losen, aufgewühlten Rand. Im Matsch macht es am meisten Spaß. Außerdem muss jede Gelegenheit zum Üben in nicht optimalen Verhältnissen wahrgenommen werden. Perfekte, glatte Pisten haben nichts mit dem zu tun, was man üblicherweise im Gelände vorfindet. Die Abfahrt macht Spaß, ist aber leider bei nur 500Hm schnell vorbei. Ein schöner Ausflug, der auch mal abends unternommen werden kann.