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  • AutorenbildMilla

Von kalten Karen und sonnigen Menschenaufläufen


Dieses mittlere Novemberwochenende stand ganz im Zeichen des alpinen Mehrseillängenkletterns. Deutsch ist schon geil, oder?

Wetter gut, Fels gut, Begleitung traumhaft, Luft auf den Reifen, 120 Meter Seil und ein bisschen Metall. Es braucht nicht so wahnsinnig viel für ein sensationelles Kletterwochenende. Obwohl wir samstags und sonntags vergleichsweise früh los mussten (übernachten geht ja nicht), ist das Frühstücksei nicht ausgefallen. Gut gestärkt rückten wir am Samstag dem sogenannten Soldatenweg auf die Pelle. Und sonntags dem Süd-Ost-Grat des Aggensteins. Ersterer liegt von Mittenwald aus gut erreichbar ganz in der Nähe der Dammkarhütte. Letzteren erreicht frau recht entspannt ab dem großen Parkplatz nördlich von Grän im Tannheimer Tal.

Es freute mich, dass es so spät im Jahr noch möglich ist, solch perfekte Klettertage zu erwischen. Sonst hatten wir dazu Fahrten zum Gardasee oder nach Rovinj unternehmen müssen. Die Tour am Samstag zum Predigtstuhl im Dammkar startete recht zapfig. Es dauert lange, bis die Sonne über den südlich gelegenen Grat kommt. Und selbst dann bleibt es unten den ganzen Tag schattig. Die Südwest-Wand des Predigtstuhls mit dem Soldatenweg macht da keine Ausnahme. Erst ab der 5. Seillänge blinzelte die Sonne rein. Ab da war es dann richtig lässig. Die Route ist nicht schwierig und für alpine Verhältnisse vorbildlich eingerichtet. Wir konnten problemlos in Bergstiefeln klettern. Ein absoluter, stressfreier Genuss.


Der sonntägliche Ausflug zum Aggenstein gestaltete sich ebenfalls als Supertour mit maximaler Sonnenausnutzung. Dass wir an dem Berg bei diesem Wetter nicht alleine sein werden, war nicht schwer zu erraten. Und obwohl es zwischen Bad Kissinger Hütte und Gipfel zuging, wie auf einer Ameisenstraße, so hatten wir den Süd-Ost-Grat doch für uns alleine. Warum der so vergleichsweise wenig begangen wird, weiß ich nicht. An unserem eigentlichen Ziel, dem Süd-West-Grat, hatte sich eine Schlange gebildet. Und weil wir keine Lust auf Schlange hatten, disponierten wir kurzerhand um. Sehr zur Freude der wandernden Touristen.

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