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Neuer Höhenrekord mit Ski und Milla ist jetzt Pilotin



Die Dinge laufen nicht immer so rund, wie frau sich das vorstellt. Als ich den letzten Blogbeitrag Ende März veröffentlichte, stand erneut ein Ausbildungsabschnitt im Gleitschirmfliegen unmittelbar bevor, an dessen Ende die praktische Prüfung stehen sollte. Wir wünschten uns ganz sehr, dass es in dieser Woche genauso gut läuft, wie Anfang März als wir durchgehend bestes Flugwetter hatten und entsprechend Flüge "sammeln" konnten. Im diesem Kurs standen vor allem Flüge >500m auf dem Programm und das Erlernen der Flugmanöver, die prüfungsrelevant sind, wie z.B. das im Video zu sehende "Ohrenanlegen", die Leitlinien-Acht, der einseitig herbeigeführte Klapper, usw. Der Wettergott hatte jedoch kein Erbarmen. Der Kurs wurde am dritten Tag seitens der Flugschule wegen zu schlechter Wetterprognosen abgebrochen und damit war natürlich auch die Chance auf eine praktische Prüfung dahin. Was sich alles zugetragen hat in diesen 3 Tagen, habe ich natürlich aufgeschrieben und wen es interessiert, kann das hier nachlesen. Die Lösung, um doch noch dieses Jahr eine Prüfung machen zu können, bot die Flugschule in Form eines Flugauftrages an, zu dem ich später zurück komme.



Etwas unerwartet schloß sich an die doch recht große Enttäuschung beim letzten Gleitschirmkurs die Ausfahrt ins Monte Rosa Massiv zum Skibergsteigen an. Unerwartet deswegen, weil unsere Freunde aus Saalfelden die Teilnahme absagen mussten und wir uns abgesehen davon ob der Wetterprognosen für das Osterwochenende nicht ganz einig gewesen sind, ob's Sinn hat, soweit anzufahren. Und auch die Spaltensituation in diesem Frühjahr ließ uns als Zweierseilschaft, die noch nie am Seil mit Ski abgefahren ist, eher pessimistisch entscheiden. Doch dann kommt alles anders und trotz eines beinahe technischen KOs standen wir am Ostersamstag auf unserem bisher höchsten Gipfel, der Signalkuppe oder auf Italienisch Punta Gnifetti, mit 4556m Höhe. Zwei liebe, neue Bergmenschen durften wir kennenlernen, mit deren Hilfe wir das Spaltenthema entschärfen konnten und unsere Erinnerungen über das erste Mal im Monte Rosa wurden dank chilliger Musik in den Bergbahnen aufgefrischt. Ihr findet die ganze Geschichte unter diesem Link.



Kaum haben wir uns vom Abenteuer im Monte Rosa erholt, ist plötzlich der erste Alleinflug da, den wir per Flugauftrag der Flugschule am Hündlekopf in Oberstaufen unternehmen dürfen. Im Mai und im Juni schafften wir es, unsere fehlenden Höhenflüge per Kompensationsregelung zu komplettieren und uns somit die Möglichkeit zur praktischen Flugprüfung zu eröffnen. Der allererste Flug allein war jedoch schon eine gewisse Herausforderung. Wir überlegten gut, ob uns alle vorgefundenen Bedingungen wirklich 100% passen, denn ein unnötiges Risiko wollten wir auf gar keinen Fall eingehen. Mit viel Zuversicht und Herzklopfen gelang das erste Abheben und Landen ohne Fluglehrer im Ohr. Rückblickend bin ich sehr froh, dass wir diese Möglichkeit hatten und nicht erst zur Prüfung allein fliegen zu müssen/dürfen. Das hat mir für die Prüfung etwas mehr Sicherheit gegeben, dass ich mich auf das Gelernte verlassen kann.


Ebenfalls im Mai und Juni unternahmen wir zwei wunderschöne längere Wandertouren in den heimischen Bergen, die bereits einige Jahre auf meiner Wunschliste herumlungerten: Die Ammergauer Kreuzspitze über den Kuchelberggrat und die Überschreitung der Geierköpfe von Ost nach West. Entgegen vieler anderer Touren in den Ammergauer Bergen handelt es sich möglicherweise wegen der fehlenden Einkehrmöglichkeiten um relativ einsame Unternehmungen, die jedoch etwas Kondition und Trittsicherheit verlangen. Den Juni schlossen wir mit einem Besteigungsversuch des Monte Disgrazia im Bergell ab. Dazu schrieb ich bisher nichts auf, denn die Tour ist zwar superschön und abwechslungsreich, doch wir entschieden am Ende aus diversen Gründen zum Abbruch. Wetter und Bauchgefühl waren es im Wesentlichen. Auf dem Abstieg fügte ich mir dann noch eine Fußverletzung zu, die mich bis heute verfolgt und die ich in der praktischen Prüfung zur Gleitschirmpilotin noch etwas verschlimmbesserte. Der Berg läuft nicht weg und vielleicht finden wir beim nächsten Mal einen Tag, an dem die Hütte nicht mehr als überfüllt ist.



Last but not least, ich habe es im vorherigen Abschnitt erwähnt, konnten wir Mitte Juli unsere praktische Prüfung im Gleitschirmfliegen für den A-Schein machen, bestanden beide und halten seit wenigen Tagen unsere Fluglizenzen in den Händen. Angemeldet waren wir für einen Samstag, sind davor mit meinen Kindern im Urlaub am Lago Maggiore gewesen und erfuhren auf dem Rückweg mit Glück, dass der Prüfungstermin wegen der Wetterprognosen einen Tag vorgezogen wurde. Eine flexible Planungsänderung war nötig, um diesen Termin irgendwie wahrnehmen zu können, denn sonst wäre es dieses Jahr mit Prüfung wieder schwierig geworden, doch wir haben es hinbekommen und sind erfolgreich gewesen. Neuen Abenteuern in der Luft ist damit der Weg geebnet.

Viel Spaß beim Stöbern in den neuen Artikeln.

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